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Stellungnahme der Bürgerinitiative Naturpark Sächsische Schweiz zur Vorstellung des ersten Gutachtens zum Brandgeschehen im Nationalpark
02.02.2023
Mit Erstaunen hat die Bürgerinitiative die sehr kurzfristig anberaumte Vorstellung der wesentlichen Ergebnisse des Gutachtens von Herrn Prof. Michael Müller (TU Dresden) durch Sachsens Umwelt- und Forstminister Wolfram Günther in einer Pressekonferenz am 31.01.2023 zur Kenntnis genommen.
„Totholz hat nicht dazu beigetragen, dass sich das Feuer verstärkt ausbreiten konnte“ - das erwartbare Fazit spiegelt die bereits kurz nach den Waldbränden vertretene Auffassung des Ministers wieder. Inwieweit die 36-seitige Einzelexpertise von Herrn Prof. Müller im Austausch mit dem 17-köpfigen tschechischen Expertengremium gestanden hat, welches eine über 100-seitige Studie im Januar veröffentlichte und welches zu einem etwas anderen Ergebnis gekommen ist, wird nicht ersichtlich.
Überraschend ist zudem der Zeitpunkt der öffentlichen Präsentation des Gutachtens durch Minister Günther gerade einen Tag nach dem sehr hoffnungsvollen Auftaktgespräch zwischen der Bürgerinitiative und der Nationalparkverwaltung am 30. Januar in Bad Schandau. Wie der Bürgerinitiative von der Verwaltung des Nationalparks umgehend mitgeteilt wurde, waren weder der Termin der Veröffentlichung noch die im Gutachten ausgeführte Ursachenanalyse sowie die Maßnahmenvorschläge vor dem gemeinsamen Treffen bekannt. Der Inhalt des Gutachtens konnte entsprechend nicht in das Gespräch einfließen. In diesem Zusammenhang bleibt es fraglich, warum das Gutachten, welches bereits Ende des letzten Jahres vorgelegen haben soll, wie gestern bekannt wurde, erst einen Monat später der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.
Darüber hinaus ist unklar, ob die Art und Weise, mit welcher der Minister die Inhalte vortrug, tatsächlich zur angestrebten Versachlichung des Themas beiträgt und beitragen kann. Teilweise entsteht der Eindruck, dass womöglich das Anliegen der Bürgerschaft sowie deren Befürchtungen in ihrer Ernsthaftigkeit die politischen Entscheidungsträger noch nicht erreicht haben. Wie sich dieser Umstand auf das allgemeine Diskussionsklima auswirken wird, bleibt abzuwarten.
Die Bürgerinitiative Naturpark Sächsische Schweiz wird sich in den nächsten Tagen intensiv mit dem Inhalt des veröffentlichten Gutachtens auseinandersetzen. In einer ersten Durchsicht entsteht der Eindruck, dass alles nicht so schlimm war und eigentlich keine Brandvorsorgemaßnahmen notwendig sind. Das kann nicht das Fazit dieses grenzüberschreitenden Großschadensereignisses sein, welches allein auf sächsischer Seite 10 Mio. Euro Einsatzkosten und ca. 20 Millionen Umsatzeinbußen in der Tourismuswirtschaft zur Folge hatte.
Bürgerinitiative
Naturpark Sächsische Schweiz
Sprecherin Hanka Owsian
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