16.12.2023 | 05.12.2023 | 29.10.2023 | 02.10.2023 | 30.05.2023 | 21.05.2023 | 19.04.2023 | 16.03.2023 | 17.02.2023 | 02.02.2023 | 31.01.2023
Pressemitteilung der Bürgerinitiative Naturpark Sächsische Schweiz
21.05.2023
Ein standortgerechter Waldumbau ist das beste und effektivste Mittel der Brandvorsorge für die Sächsische Schweiz.
Bereits im Mai 2020 informierte das Sächsische Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (Medieninformation vom 07.05.2020) über die herausragende Bedeutung stabiler, arten- und strukturreicher Mischwälder mit einem hohen Laubbaumanteil, um der steigenden Gefahr von Waldbränden vorzubeugen. Umso erstaunlicher ist der Pressetermin vor Ort nahe Hohnstein letzte Woche Mittwoch (17.05.2023) zu bewerten.
Anlässlich der Fertigstellung der ersten Löschwasserzisterne an der Ziegenrückenstraße stellten der sächsische Innenminister Armin Schuster und der sächsische Umweltminister Wolfram Günther ihre Maßnahmen zur Waldbrandprävention vor. Dabei gab es einen ersten Ausblick auf angeschaffte Technik und geplante neue Ausbildungsformen, für die der Sächsische Landtag 30 Millionen Euro bewilligte. Die Bürgerinitiative Naturpark Sächsische Schweiz begrüßt ausdrücklich Investitionen und Maßnahmen, um entstehende oder entstandene Brände schnell zu bewältigen und somit die Arbeit der Einsatzkräfte zu unterstützen und die Kulturlandschaft zu schützen.
Eine auf allen Ebenen wirksame Waldbrandprävention beinhaltet jedoch gerade auch Vorsorgemaßnahmen, die dem Entstehen von Waldbränden strukturell entgegenwirken. So fiel beim Ortstermin der beiden Minister leider kein Wort über einen standortgerechten Waldumbau, der noch vor genau drei Jahren laut Minister Günther mittel- und langfristig das “beste und effektivste Mittel der Brandvorbeugung” (Minister Günther am 07.05.2020) darstellt. Noch weniger kam die Rede auf eine aktive Umgestaltung der von Fichten dominierten Waldstruktur in der Nationalparkregion, obwohl noch im Mai 2020 die Aussage von Minister Günther lautete: “Mischwälder mit einem hohen Laubbaumanteil an standortgerechten Arten zur entwickeln, heißt also auch den Wald widerstandsfähiger gegen Feuer zu machen.”
Trotz aller Berechtigung einer “großen Technikschau” (Sächsische Zeitung vom 17.05.2023) weist die Bürgerinitiative Naturpark Sächsische Schweiz ausdrücklich darauf hin, dass weiterhin an der Prozessschutzpraxis im Nationalpark festgehalten wird und damit eines der wichtigsten Mittel der Waldbrandvorbeugung, ein aktiver Waldumbau, keine Anwendung findet. Die Bürgerinitiative Naturpark Sächsische Schweiz fordert deshalb wirksame forstliche Maßnahmen zur Waldbrandprävention im Nationalpark, um weitere Verluste für die Kulturlandschaft Sächsische Schweiz zu vermeiden. Der letzte Brand am 18. Mai nahe dem Prebischtor in der Böhmischen Schweiz zeigte erneut die Anfälligkeit der Elbsandsteinlandschaft durch fehlenden Bewuchs, ausgetrocknete Böden und Unmengen abgestorbener Fichtenbestände. Es bleibt fraglich, wie realistisch ein umfassendes Monitoring ist, um menschlicher Fahrlässigkeit oder Vorsätzlichkeit zu begegnen. Eine forstlich unterstütze gesunde Waldstruktur ist demgegenüber resistenter wie resilienter.
Bürgerinitiative
Naturpark Sächsische Schweiz
Sprecherin Hanka Owsian
Rathausstraße 10
01848 Hohnstein
info@naturpark-saechsische-schweiz.de
https://www.naturpark-saechsische-schweiz.de