Positionen - Naturpark Sächsische Schweiz

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Wir fordern in unserer Petition die Schaffung eines Naturparks Sächsische Schweiz durch Änderung der Sächsischen Naturschutzgesetzgebung

Wir fordern eine klimagerechte, nachhaltig und naturverträglich ausgerichtete Schutz-durch-Nutzung-Strategie für den Landschaftsraum Sächsische Schweiz.

Der Waldbrand im Sommer 2022 offenbarte die Gefahrenpotentiale, welche vielfach durch die Festsetzung von Teilen der Sächsischen Schweiz als Nationalpark (NLP) hervorgerufen wurden und werden.

Die Rechtsgrundlagen des NLP sehen eine unberührten Naturraum vor, aus welchem der Mensch vollständig zurückgedrängt und touristische Nutzung ausgeschlossen ist.

Das Gebiet der Sächsischen Schweiz ist jedoch als jahrhundertealte Kulturlandschaft geprägt durch die Beziehung des Menschen zu seiner Umwelt.

Aus dem Status der Sächsischen Schweiz als NLP resultieren komplexe Problemfelder, welche destruktive und zum Teil lebensgefährliche Folgen haben:
  • unterlassene Waldpflege  
  • Totholzbestände mit massiver Brand-, Treibholz- und Windbruchgefahr  
  • erschwerte Rettungs- und Löschmaßnahmen  
  • Verwahrlosung oder Zerstörung kultureller Artefakte, Wegverbindungen, Gebäuden  
  • Wegfall der Lebensgrundlage touristischer Akteure
  • Begrenzung kommunaler Entwicklungen

Aus diesem Grund fordern wir die Änderung der Schutzgebietskategorie für die Sächsischen Schweiz in einen Naturpark, der  
  • den Schutz seiner Einwohner garantiert,
  • den Naturschutz mit den Menschen entwickelt,   
  • sowie Alltags- und Freizeitwerte für Bewohner und Besucher bietet.
 
Die Sächsische Schweiz als Naturpark soll:
  • ein einheitlich entwickeltes und zu pflegendes Gebiet sein.  
  • überwiegend aus Landschafts- und Naturschutzgebieten bestehen.
  • einen nachhaltigen und zukunftsfähigen Tourismus umsetzen.
  • dem Erhalt, der Entwicklung oder Wiederherstellung der Kulturlandschaft und ihrer Arten- und Biotopvielfalt dienen.
  • eine umweltgerechte Landnutzung anstreben, die eine nachhaltige Regionalentwicklung fördert.  
  • Wiederherstellung, Erhalt und Pflege von Kulturgut gewährleisten.

Deshalb fordern wir für das Gebiet der Sächsischen Schweiz:

  • einen wirksamen Brandschutz und eine effektive Brandvorsorge.
  • die Gewährleistung von Flucht- und Rettungswegen.
  • die Reduzierung abgestorbener Fichtenbestände.
  • die sofortige, vollständige Beräumung von abgestorbenen Fichtenbeständen in der Nähe von Siedlungen und Kulturgütern.  
  • eine gesicherte Löschwasserversorgung durch Einrichtungen, die durch den Freistaat finanziert werden.
  • die Schaffung einer regional organisierten Feuerwehr mit adäquater Ausstattung.
  • die Möglichkeit sofortigen, grenzüberschreitenden Einsatzes der Feuerwehren im Brandfall.
  • die Wiederherstellung historischer Wege, auch grenzüberschreitend.
  • ein Wald-Management, das den Bedingungen eines Kulturwaldes entspricht.  
  • einen aktiven Waldumbau mit einheimischen, standortgerechten Baumarten.  
  • unbürokratische Einzellösungen für die Umsetzung eines nachhaltigen Naturschutzes mit gesonderten Schutzzonen an geeigneter Stelle.  
  • Wiederherstellung, Pflege und Erhalt von Kulturgut.
  • einen nachhaltigen, zukunftsfähigen Tourismus mit innovativen Konzepten.  
  • einen ökologischen Lastenausgleich über den Sächsischen Finanzausgleich für Städte und Gemeinden der Naturpark-Region.
  • die Einbindung einheimischer Bürger und Unternehmer bei politischen Entscheidungsprozessen.
Braucht es (heute noch) einen Nationalpark Sächsische Schweiz?

Es braucht weiterhin den Natur- und Landschaftsschutz in unserer Kulturlandschaft Sächsische Schweiz. Aber die Rechtsvorschriften eines Nationalparks gemäß Bundesnaturschutzgesetz passen nicht mehr zur gelebten Praxis in unserer Heimat. Ein Nationalpark ist Naturschutz ohne menschliche Beteiligung.

Die durch EUROPARC erfolgte Evaluierung im April 2012 spricht von einer weiteren Reduzierung jeglicher Nutzung, von einer Ausweitung strenger Naturzonen ohne Management sowie von weiterem Wegerückbau. Selbst die Nationalparkverwaltung spricht auf ihrer Internetseite von einem „Entwicklungs-Nationalpark“.  

Die Hochwasser sowie die Waldbrände haben gezeigt, dass der Schutzstatus eine große Gefahr für die Menschen in der dicht besiedelten Sächsischen Schweiz ist. In Hohnstein zum Beispiel ist der tote Wald nur 50 Meter von der Ortslage entfernt. Die abgestorbene Fichtenmonokultur braucht einen aktiven Waldumbau, hin zu einem Mischwald. Also Wiederaufforstung. Denn die Fichte setzt sich ohne das Pflanzen von Laubbäumen wieder dominierend durch und es entstehen wieder klimainstabile Wälder. Das Fichten-Totholz muss als Brandlast aus dem Wald sowie als Treibgut entlang der Gewässer entnommen werden. Unsere Feuerwehren mussten sich zu den Brandherden sägen. Daher müssen Rettungswege und Sicherheitskorridore freigeschnitten werden. Das ist aber in deutschen Nationalparks gesetzlich untersagt.

Streng genommen muss auch alle touristische Werbung beendet werden. Der Tourismusverband kann seine Arbeit einstellen. Denn laut § 24 Bundesnaturschutzgesetz wird ein Naturerlebnis der Bevölkerung nur insoweit gestattet, wie es dem Schutzzweck des Nationalparks nicht entgegensteht. Wenn der NABU den Werbeeffekt des Nationalparktitels betont, handelt er gegen das Naturschutzrecht, welches er eigentlich schützen will. Der Tourismus und die Waldbewirtschaftung gehören aus der historischen Entwicklung felsenfest zur Sächsischen Schweiz. Sie sichern das Einkommen der Einheimischen in einer deindustrialisierten Region. Einen ökologischen Lastenausgleich gibt es ja für die Kommunen der Nationalparkregion nicht, dafür dass wir für den urbanen Raum im Freistaat die geschützte Natur vorhalten.

Der Nationalpark wurde 1990 mit guten Absichten gegründet. Dieses Experiment ist nach 32 Jahren gescheitert. Ein Naturpark passt besser zu unserer Kulturlandschaft und ermöglicht einen Naturschutz mit menschlicher Beteiligung. Die FFH-Gebiete, Vogelschutzgebiete und geschützten Bereiche bleiben erhalten. Eine umweltgerechte Landnutzung dient der Arten- und Biotopvielfalt. Die Sächsische Schweiz braucht den Einklang zwischen Natur und Mensch. Keiner will einen Massentourismus. Im Gegenteil: Im Naturpark ist ein nachhaltiger Tourismus vorgeschrieben. Die Aufgabe des Titels Nationalpark ist kein Verlust. Der dadurch besser erlebbare Naturraum Sächsische Schweiz ist ein Gewinn.

Daniel Brade
Bürgermeister Stadt Hohnstein
©  Naturpark Sächsische Schweiz
info@naturpark-saechsische-schweiz.de
https://www.naturpark-saechsische-schweiz.de
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info@naturpark-saechsische-schweiz.de
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