Gelungene Auftaktveranstaltung für das Jahr 2023!
Fotos: Michael Scholz
Am 7. Januar fand auf Einladung unserer Bürgerinitiative eine zweistündige Wanderung in der Sächsischen Schweiz statt. Über 100 Teilnehmer nahmen an dieser Veranstaltung teil.
Die Route verlief ausgehend vom Campingplatz Ostrauer Mühle im Kirnitzschtal über den Mühlweg und Oberen Steinbruchweg und über den Flößersteig wieder zurück zum Ausgangspunkt.
Während der Tour gab es die Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch und Informationen über die Besonderheiten der Kulturlandschaft konnten vermittelt werden. Anschließend gab es in der Flößerstube der Ostrauer Mühle viele angeregte Gespräche über die Arbeit und Ziele der Bürgerinitiative.
Ein herzliches Dankeschön an alle, die mit unterwegs waren und Danke für die konstruktiven Impulse und Redebeiträge!
Herzliche Einladung zu unseren Veranstaltungen
Am Dienstag, den 6. Dezember um 18 Uhr laden wir alle Interessierten zu unserer Info-Veranstaltung in den Ballsaal des Erbgerichts in Lichtenhain ein.
Wir geben einen Rückblick auf erfolgte Aktivitäten sowie Ausblicke auf das weitere Vorgehen und freuen uns über einen konstruktiven Gedankenaustausch.
Das neue Jahr starten wir mit einer gemeinsamen Wanderung durch den Totwald oberhalb des Kirnitzschtales.
Treffpunkt ist am Sonnabend, den 7. Januar um 10 Uhr die Ostrauer Mühle, zu der wir nach einer etwa zweistündigen Tour wieder zurückkehren. Danach besteht die Möglichkeit für einen Imbiss bei einer kleine Abschlussveranstaltung.
Wir freuen uns auf alle Unterstützer und Interessierte!
Außerdem sammeln wir weiter Unterschriften für unsere Petition, deren Laufzeit wir bis ins nächste Jahr verlängert und die aktuell über 6.800 Personen unterzeichnet haben.
Stand beim Bergsichtenfestival in Dresden
Foto: Hanka Owsian
Unsere Bürgerinitiative Naturpark Sächsische Schweiz ist auf dem Bergsichten Filmfestival im Hörsaalzentrum der TU Dresden vertreten.
Wer möchte, kann hier unsere Petition unterschreiben und uns unterstützen!
Statement von Rolf Böhm, Bad Schandau
Seit 30 Jahren versuchen wir nun, irgendwie mit dem Nationalpark zurecht zu kommen. Was haben wir nicht für Hoffnungen in den Nationalpark gesetzt, was haben wir nicht für Opfer für ihn gebracht. Schon klar: keine Beeren und Pilze mehr sammeln. Schon klar: unsere kleinen Lieblingswege nicht mehr bewandern. Schon klar: Kernzone. Schon klar: wiedermal ein Waldstück unbetretbar, schon klar: wiedermal ein uralter Weg „aus dem offiziellen Wegenetz herausgefallen“. Schon klar: Nur noch auf markiertem Hauptwanderwegen gehen, schon klar: Geländer rechts und links. Schon klar: Borkenkäfer, schon klar: Waldbrand.
Was gab es nicht alles für Verheißungen: Eine potentielle natürliche Vegetation würde sich wieder einstellen. Eine wunderschöne Natur-Wildnis mit Eschen, Tannen und Buchen wird kommen. Ein resilienter artenreicher Wald, der dem Klimawandel trotzt. Doch auch nach 30 Jahren ist noch nichts davon in Sicht. Stattdessen ist der Wald tot, ein riesiges Borkenkäfermikado und verkohlte Waldbrandfläche. Wir sollen erneut 30 Jahre hoffen. Das würde schon wieder, heißt es.
Doch alle unsere bisherigen Opfer sind vergeblich gewesen. Und zugleich waren sie auch niemals ausreichend. Wir waren und sind immer die Naturzerstörer, die den Müll wegschmeißen, Krach machen, den Wald anzünden, die Ruhezonen beunruhigen, die seltenen Tiere stören und die seltenen Pflanzen zertreten. Wir können machen, was wir wollen – wir sind immer eine unerträgliche Last im Nationalpark. Auf den kleinen romantischen Pfaden „beunruhigen wir in der Fläche“ und auf wenigen Hauptwanderwegen konzentriert werden wir als „immenser Besucherdruck“ geschmäht. Immer werden wir uns für die „zu hohe Wegedichte“ zu entschuldigen haben und dafür, dass wir „zu viele Besucher“ sind. Kürzlich erst wieder wurde vom BUND gefordert, „das Wegenetz auf den Prüfstand zu stellen“, das Boofen langfristig zu verbieten, selbst das Klettern in seiner anerkannt nationalparkverträglichen Art ist für ihn „naturunverträglich“. Unsere Opfer werden nie ausreichen. Und dennoch werden sie vergeblich sein und immer vergeblich bleiben.
Die Leute von der Bürgerinitiative haben recht. Es geht einfach nicht. Das ganze Konstrukt Nationalpark passt nicht, zumindest nicht in der Form, wie es hier in der Sächsischen Schweiz seit 30 Jahren praktiziert wird. Wenn es eine irgendwie geeignetere Umsetzung der Nationalpark-Idee geben könnte – viele Menschen hoffen seit Jahren darauf – doch es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass da irgendetwas in Sicht sei. Darum Schluss jetzt. Es gibt im deutschen Naturschutzrecht eine bessere, weithin etablierte und vielerorts erprobte Form eines Großschutzgebietes: Den Naturpark.
Wenn Sie die Petition unterstützen wollen, so bitte ich Sie auch eins zu bedenken: Sie zu unterschreiben heißt auch, die Hoffnung, die sehr viele Menschen vor 30 Jahren in den Nationalpark gesetzt haben – zu begraben. Immer wenn man eine Hoffnung begräbt, ist das auch eine traurige Sache. Doch mit der Trauer kommt auch neue Hoffnung und neue Zuversicht. Die Zuversicht, dass ein Naturpark unsere Hoffnungen besser erfüllen kann, als ein Nationalpark.
Ich habe die Petition unterschrieben.
Fauxpas im Nationalpark – ein Kommentar
Fotos: Jens Triebel / Karten: Rolf Böhm
Ist das Fällen frischer Lärchen und Buchen das Mittel der Wahl, um eine Besucherlenkung im Nationalpark zu erwirken? Mehr noch – ist es legitim, Wege erneut zu versperren, die sich während des Brandes (nach ihrer Beräumung) als wichtige Zufahrtswege für die Feuerwehr erwiesen?
Offensichtlich ja, wie das jüngste Beispiel praktisch umgesetzter Nationalparkkonzeption beweist. So geschehen an der Kreuzung Katzstein-Richterschlüchte, am Fremdenweg. Letzterer wurde im Zuge des Brandes in diesem Sommer als wichtige Trasse für die Einsatzkräfte freigeschnitten. Nun sieht sich der Wanderer einer Barriere aus frisch umgesägten Bäumen gegenüber.
Nicht nur, dass damit erneut - im Namen des Prinzips Natur Natur sein lassen – eine historische Wegverbindung ihrer (offensichtlichen) Berechtigung beraubt wird. Wieviel Zynismus oder Ignoranz bedarf es, nach dem Abzug der Feuerwehren, deren strategisch taktische Hauptwege bei der Bekämpfung des Großbrandes an der Grenze zwischen Sachsen und Böhmen wieder unpassierbar zu machen?
Und damit nicht genug: Einige der letzten verbleibenden gesunden Bäume wurden dafür gefällt. Gezielte Baumfällungen weiterhin als probates (und überaus fragliches) Mittel der Besucherlenkung anzuwenden, ohne die gerade gewonnenen Erkenntnisse über die lebenswichtige Funktion der Brandvorsorge anzuwenden, ist unverantwortlich.
Vorstellung der Petition und Start Unterschriftensammlung
Am Mittwoch, den 07. September 2022 fand in Hohnstein die öffentliche Vorstellung unserer Petition statt.
Darin fordern wir die Schaffung eines Naturparks Sächsische Schweiz durch Änderung der Sächsischen Naturschutzgesetzgebung.
Bereits am Tag zuvor startete 22 Uhr die Unterschriftensammlung auf openPetition.
Die Veranstaltung war Auftakt für die Möglichkeit der händischen Unterzeichnung.
Etwa hundert Interessierte füllten an diesem Abend den Saal im Max-Jacob-Theater.
Nachdem der Inhalt der Petition sowie unsere Webseite vorgestellt wurde, kamen vielzählige Wortmeldungen von Unterstützern aus dem Publikum.
Wir danken allen Teilnehmern für ihr Kommen.
Weitere Veranstaltungen werden folgen.
Den Link zum Video der Veranstaltung gibt es hier.